Erleben Sie farbenprächtige Almwiesen! Die steilen Wiesen entlang der Großglockner Hochalpenstraße – also im Herzen des Nationalpark Hohe Tauern – zählen zu den artenreichsten Blumenwiesen der Alpen! Die bunte Blütenvielfalt lockt Schmetterlinge, Wildbienen, Hummeln, Heuschrecken und zahlreiche andere Insekten an. Dabei sind die prachtvoll anzusehenden Wiesen sensible Ökosysteme, die empfindlich auf kleinste Veränderungen reagieren.

Eine bunt-blühende Vielfalt

Was für eine Formen- und Farbenpracht! Was für ein Duft! Und wie es brummt und summt, kreucht und fleucht! So fühlt es sich an, wenn Sie eine der zahlreichen, traumhaft schönen Blumenwiesen, die entlang der Großglockner Hochalpenstraße in voller Pracht gedeihen, betrachten. Was Sie dort sehen? Sonnengelben Berg-Nelkenwurz, blitzblauen Stengellosen Enzian, zartlila Glockenblumen, schneeweiße Alpenmargariten, grüngelben Frauenmantel, dunkelrote Kohlröschen, das blassgelbe Holunder-Knabenkraut, sanft-weißen Allermannsharnisch oder die hellpurpurrote Türkenbund-Lilie. Um nur einige Vertreter der floralen Vielfalt zu nennen, die hier wachsen. Ganz unterschiedlich natürlich je nach Höhe, Lage und Bodenbeschaffenheit. Aber eines haben all die blühenden Schönheiten gemeinsam: Sie alle wetteifern um die Aufmerksamkeit von Schmetterlingen, Bienen, Hummeln, Heuschrecken und Käfern, die ihren Lebensraum inmitten der bunten Blumen, Kräuter und Gräser haben.

Blumenwiese mit Großglockner im Hintergrund | © grossglockner.at/Niederstrasser

Collect moments. Not things.

Margeriten entlang der Großglockner Hochalpenstraße | © grossglockner.at/Gellner

Aus Rücksicht auf die Natur

Blumenwiesen nicht betreten 

Wir wissen, wie verlockend es ist, sich mitten in eine blühende Wiese zu legen. Ein Picknick zu machen. Oder Fotos fürs Familienalbum, Instagram & Co. zu knipsen. Aber stellen Sie sich vor, das würden Tag für Tag alle unsere Besucherinnen und Besucher machen … Darum ersuchen wir Sie, auf den Wegen zu bleiben und keine Blumen zu pflücken. Pflanzen und Tiere stehen im Nationalpark Hohe Tauern unter Schutz! Und by the way: Es lassen sich auch von den Wegen aus ganz hervorragende Fotos von Blumenpracht, Schmetterling & Co. machen! 

Blühende Berg-Oasen: Sensible & schützenswerte Ökosysteme 

Die Bergwiesen im Nationalpark Hohe Tauern gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Alpen! Allerdings steckt hinter der scheinbar unbeschwerten Vielfalt ein ausgeklügeltes Ökosystem. Arten, die hier erfolgreich überleben wollen, müssen gut angepasst sein und mit einer sehr kurzen Vegetationsperiode, extremer Kälte im Winter, hohen Temperaturschwankungen im Sommer, starkem Wind und intensiver Sonneneinstrahlung zurechtkommen. Verändert sich nur einer dieser Faktoren, werden die sensiblen Lebensräume in Mitleidenschaft gezogen. Umso wichtiger ist es, jeden einzelnen Baustein der komplexen Beziehungen und Abhängigkeiten dieser Ökosysteme zu verstehen, um sie auch in Zukunft schützen zu können. 


Glocknerstraße, Blumenwiese am Straßenrand | © grossglockner.at/Eduardo Gellner
Ökologische Mahd

Unter dem Motto „Ökologische Mahd“ werden die Wiesen entlang der Großglockner Hochalpenstraße bewusst im Sommer so spät wie möglich gemäht. Warum? Um die Blumenpracht so lange wie möglich zu erhalten und diese Form der Bewirtschaftung fördert die Artenvielfalt. 

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Glocknerstraße, flockige Blume  | © grossglockner.at/Eduardo Gellner
Der Glockner-Öko-Fonds

Seit dem Jahr 1993 wird der Glockner-Öko-Fonds vergeben. Damit werden Natur- und Umweltschutzprojekte sowie ökologische Forschungsarbeiten mit Bezug zur Nationalpark-Region im Umfeld der Großglockner Hochalpenstraße unterstützt und gefördert. 

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Wunderwelt Pockhorner Wiesen: Pflanzenreichtum und Insektenvielfalt

Fährt man auf der Großglockner Hochalpenstraße Richtung Kaiser-Franz-Josefs-Höhe kommt man zwischen dem Gasthaus Schöneck und dem Glocknerhaus an einem besonderen floralen Kleinod vorbei, bei dem Sie vor allem im Sommer unbedingt einen Zwischenstopp einlegen sollten: Denn hier liegen direkt oberhalb der Großglockner Hochalpenstraße zwischen 2.000 und 2.200 Metern Seehöhe die sogenannten Pockhorner Wiesen. Blumenreiche Bergmähder, die auf einer Fläche von nur 100 m² bis zu 140 verschiedene Pflanzenarten beherbergen. Blumen und Insekten leben hier in vielfältiger Symbiose – eine faszinierende Welt! 

  • Unser Tipp: Planen Sie in den Sommermonaten unbedingt einen Stopp beim Rundwanderweg "Wunderwelt Glocknerwiesen” hinter dem Gasthaus Schöneck ein. Denn hier erfahren Sie nicht nur Wissenswertes über dieses sensible Ökosytem, sondern lernen auch jede Menge über die Blütenpracht. Blumen, die gerade blühen werden mit Namensschildern gekennzeichnet. Und ganz nebenbei ist die farbenprächtig blühende Wiese einfach umwerfend schön! 
Blumen im Vordergrund mit Fuscher Lacke | © grossglockner.at/Gellner

Blühende Spezialisten mit Wow-Effekten 

Zwei der unzähligen wunderschönen und einzigartigen Blüten, die Sie auf  der “Wunderwelt Glocknerwiesen” finden, sind die Türkenbund-Lilie, die vor allem in den Abendstunden einen betörenden Duft verströmt, und das Holunder Knabenkraut, das zur Familie der Orchideen gehört.

Die Türkenbund-Lilie (Lilium martagon) – die duftende Schönheit
Glocknerstraße, Türkenbundlilie | © grossglockner.at/Eduardo Gellner

Auf den Pockhorner Wiesen wächst die elegante Türkenbund-Lilie, auch Türkenbund genannt, die bis zu einem Meter hoch wird. Ihren Namen hat sie ihren weit zurückgebogenen, einem Turban ähnlichen Blütenblättern zu verdanken. Vervollständigt wird die auffällig hellpurpurrote Blüte durch einen weit herausragenden Griffel und sechs lange Staubblätter mit großen, braunrot gefärbten Staubbeuteln. Dabei ist diese florale Schönheit eine echte Seltenheit – und eine von nur drei heimischen wild wachsenden Lilienarten. Und: Die Türkenbund-Lilie ist eine echte Nachtschwärmerin – oder besser gesagt hat sie sich auf diese spezialisiert: Denn neigt sich der Tag im Nationalpark Hohe Tauern seinem Ende zu, verströmen die sanft im Wind nickenden Blüten einen schweren und süßen Duft, der vor allem langrüsselige Schmetterlinge, wie beispielsweise (Nacht-)Schwärmer, anlockt.

Das Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina) – der clevere Täuscher
Holunder-Knabenkraut | © grossglockner.at

Eine besonders listige Pflanze, die ein hervorragendes Beispiel für das hochspezialisierte Zusammenspiel von Tieren und Pflanzen ist, ist das Holunder-Knabenkraut. Diese nektarlose Orchidee setzt auf einen ganz besonderen Trick, um auch ohne süße Insektennahrung bestäubt zu werden: Das Holunder-Knabenkraut ahmt ganz einfach das zur gleichen Zeit blühende und nektarreiche Blätter-Läusekraut nach. Die Bestäuber, meist Wildbienen und Hummeln, verwechseln die Blüten einer Art so lange, bis sie gelernt haben, die beiden zu unterscheiden. Doch bis dahin bestäuben sie – ganz ohne Belohnung durch süßen Nektar – auch das Holunder-Knabenkraut, das sich so in aller Ruhe fortpflanzen kann … Ganz schön schlau!

Ein Stück vom Blüten-Glück

Ein Stück vom blühenden Wiesen-Glück von der Großglockner Hochalpenstraße für zu Hause finden Sie in den Großglockner-Shops: Zum Beispiel den Glockner Berg- und Wiesenkräutertee – eine blumige Mischung aus Holunder, Pfefferminze, Melisse, Kornblume, Ringelblume, Himbeer-, Brombeer- und Erdbeerblättern.  

Großglockner-Shop